Am 16. Juni führte die KEM-Schulexkursion mit der zweisprachigen Volksschule Ferlach zum einzigen Windpark in Kärnten, auf den Plöckenpass. Nach zwölfjähriger Planungszeit konnte ein zweites Windrad in Kärnten errichtet werden, was zugleich die Steigerung der Kärntner Windkraftleistung um 160 Prozent bedeutete.
Seit 1997 dreht sich ein Windrad in Kärnten. 20 Jahre später, wurde mit der Eröffnung des zweiten Windrads die Anlagenzahl in Kärnten verdoppelt und die Windkraftleistung um 0,8 MW gesteigert. In Summe erzeugen die zwei Windräder mit einer Gesamtleistung von 1,3 MW Strom für rund 700 Haushalte. Es sind die zwei zugleich höchstgelegensten Windturbinen in Österreich auf über 1300 m Seehöhe.
Zwischen 500m hohen Felswänden in der bis 200 m breiten Plöckenpassschlucht wanderten die Schulkinder entlang der beiden Winrdräder bin zum Cellon-Stausee. Die Wanderung führte in eine markante Klimascheide die zwei Klimazonen teilt. Zum einen das Gailtal wo noch der alpine Einflussbereich vorherrscht, zum anderen das 5 km entfernte Buttal mit leicht mediterranem Klima. Die sich dadurch ergebenen Temperaturunterschiede bewirken ausgleichende Luftbewegungen von Nord nach Süd und umgekehrt. Günstig wirkt sich dabei auch die Felsenge aus, die an der schmalsten Stelle nur 130m misst und dadurch den Wind wie eine Luftdüse kanalisiert. Im Winter sind böige Winde mit 140 km/h keine Seltenheit. Diese begünstigt konstante Winde mit wenigen Böen und bringt den Vorteil von nur zwei Hauptwindrichtungen.
Die Windkraftanlage ist in ihrer Art einzigartig, denn noch nie vorher hat jemand den Schritt gewagt, eine Windkraftanlage in eine derartig hochgelegene alpine Klimazone zu stellen. Die Höhenlage von 1.360m erforderte den Einbau eigens konstruierter Rotorblattheizungen die bei Schneestürmen Vereisungen beheben – Eisschlag ist im Winter nämlich ein großes Problem, da die Rotorblätter eine ziemlich große Fläche haben. Lagert sich nun hier – wenn die Windturbine steht – durch Schneefall, Reif oder Regen Eis am Rotorblatt ab, dann wird das Eis, wenn sich die Windturbine wieder in Bewegung setzt mit einer enormen Geschwindigkeit hinausgeschleudert.
Die Gondel hat ein Gewicht von zwei vollbeladenen LKWs mit Anhänger. Sie ist das Maschinenhaus des Windrades. In Ihr ist der Generator untergebracht, der wie ein Fahrradgenerator Strom erzeugt. Auch ein Computer ist in der Gondel eingebaut. Er empfängt Informationen von der Windfahne und vom Anemometer und steuert das Windrad – es dreht sich in den Wind.
In den Wintermonaten, wenn die Energieerzeugung der Wasserkraft und Sonnenenergie in nur reduziertem Ausmaß möglich ist, herrschen besonders günstige Windverhältnisse. Windenergie kann so eine Schwäche des Hydro-Solaren Systems ausgleichen. Sind die Speicherseen (Cellon- und Grünsee) voll und herrscht kein Wind, wird mit den Kraftwerken die Energie aus den Speicherseen gezogen. Läuft die Windturbine, wird in den Seen gespeichert und die Energie des Windes genutzt. Daher war der Endpunkt der Wanderung die Besichtigung des Cellon-Stausees, der damit als Ergänzung zur Wind- und Sonnenkraft und zur Absicherung der Energieerzeugung zu sehen ist.